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VON DER MITTE BIS ZUM ENDE DES
19. JAHRHUNDERTS

Linz um 1882

Dieses Foto zeigt uns Linz um 1865 ohne seine Stadtmauer entlang der Rheinfront. Vom beginnenden wirtschaftlichen Aufschwung kurz vor der Jahrhundertmitte geben die ansehnlichen Häuser Zeugnis, vor allem das mächtige Haus Bucheneck, erbaut 1842, und das Haus Rhodius neben dem Pulverturm aus dem Jahre 1832. Im Jahr 1865 heiraten Josephine Koch, eine der beiden Töchter von Johann Joseph Koch aus zweiter Ehe, und Joseph Michael Schulte. Der Bräutigam stammt aus Köln. Von einem seiner Vorfahren, einem Herrn namens Gerhard Rensing, gibt das älteste Dokument aus dem Firmenarchiv Auskunft; von einer Stiftung aus dem Jahre 1715 wird darin berichtet, die Gerhard Rensing gegründet hat (siehe Anhang).

Michael Schulte ist Teilhaber einer Drahtstiftfabrik. Neben Erfahrungen aus der Eisenwarenbranche wird er vermutlich finanzielle Mittel in das Geschäft des Schwiegervaters einbringen. Seit 1868 nennt sich die Firma nach ihm M. Schulte Söhne. Auch diesem Paar ist zunächst keine lange Friedenszeit vergönnt, denn fünf Jahre nach ihrer Hochzeit findet der Deutsch-Französische Krieg statt, der mit Frankreichs Kapitulation 1871 endet. Im selben Jahr wird das Deutsche Reich gegründet, an dessen Spitze der preußische König Wilhelm I. als Kaiser tritt. In den folgenden Jahrzehnten entwickelt sich das Deutsche Reich zu einer führenden Industrienation. 1835 war bereits die erste Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth gefahren. Aus 550 km Schienennetz im Jahre 1840 sind 1880 bereits 34000 km geworden

Johann Michael und Josephine Schulte

 

Auch in Linz wird ab 1870/71 eine Bahntrasse gebaut, zunächst als niedriger Damm, später dann als Hochtrasse. 1886 wird sie eingeweiht. Im Straßenbau geschehen ebenfalls wichtige Veränderungen. Eine Stadtumgehung wird gebaut, das erste Teilstück „Am Sändchen“ 1856, das zweite zwischen Grabentor und Neutor 1872/73. So besteht nun eine Verbindung zwischen der Rheinachse und der Straße zwischen Linz und Rottbitze in den Westerwald. Die schweren Fuhrwerke, die hauptsächlich Steine der Basalt AG transportieren, müssen nun nicht mehr die Innenstadt passieren, um zu den Verladeplätzen zwischen Wallen und Linz zu kommen. Dort legen die großen Frachtschiffe an, die das Steinmaterial an die holländische und deutsche Küste transportieren. In diesen letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts siedeln sich die ersten Betriebe außerhalb der Stadtmauern an. So auch die Firma von Joseph Michael Schulte. Sie verlegt ihren Sitz aus der Mittelstraße in die Asbacher Straße 380 d, wo man 1879 ein Eisenlager gebaut hat. Diese räumliche Veränderung ermöglicht eine deutlich größere Lagerhaltung sowie eine Vergrößerung des Kundenkreises bis in den vorderen Westerwald und das Ahrtal hinein.