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DIE JAHRE ZWISCHEN 1945 UND 1987

Erst am Ende des Krieges, nämlich im Februar 1945, fallen auf Linz Bomben, Häuser werden zerstört und Menschen sterben. Als am 7.3.1945 amerikanische Truppen den Rhein bei Remagen überqueren, ist die Kapitulation Deutschlands ganz nahe gerückt. Im April 1945 richtet die amerikanische Militärführung in den Rheinwiesen zwischen Remagen und Sinzig, der „Goldenen Meile“, gegenüber von Linz ein Kriegsgefangenenlager ein. Mehr als 300 000 Menschen – die meisten davon sind deutsche Soldaten, aber auch ungarische, polnische und österreichische sind darunter – passieren das Lager. Die Zustände dort sind, wie man sich vorstellen kann, furchtbar, es gibt kaum zu essen und zu trinken, keinen Schutz vor der Kälte, Seuchen breiten sich aus. Als das Lager im Juli 1945 geschlossen wird, sind etwa 1300 Menschen umgekommen.

Der Linzer Bevölkerung dagegen geht es in der Nachkriegszeit verhältnismäßig gut. Wenige haben ihre Wohnungen verloren; die Versorgungslage ist zwar sehr schwierig, verglichen jedoch mit der Situation in Großstädten wie Berlin oder Köln erträglich.

Auch für Willy und Ferdinand Schulte und ihre Familien sind diese Nachkriegsjahre nicht einfach, aber das, was sie und die Generationen vor ihnen geschaffen haben, ist ihnen geblieben und sie dürfen es weiterführen und ausbauen.

In den folgenden Jahrzehnten erleben sie tief greifende und rasante politische und ökonomische Veränderungen. Zwei deutsche Staaten gründen sich 1949, die Bundesrepublik und die DDR. Die Welt teilt sich in zwei Blöcke, der Kalte Krieg beginnt, der mit dem Bau der Mauer einen Höhepunkt erreichen wird. Für den einen der beiden deutschen Staaten, für die Bundesrepublik, beginnen ab den 50-er Jahren, auch dank der Aufbauhilfe des amerikanischen Staates, die „Wirtschaftswunderjahre“. Von 1949 bis 1963 ist Konrad Adenauer Bundeskanzler. In seine Regierungszeit fallen u.a. die „Wiederbewaffnung“, die Entwicklung der „Sozialen Marktwirtschaft“ und die ersten wichtigen Schritte zur Einbindung der Bundesrepublik in ein europäisches Bündnis.

Maria Schulte, unsere Mutter, ist das einzige Kind von Willy und Else Schulte. Nach ihrem Abitur macht sie eine kaufmännische Ausbildung und heiratet im Jahre 1957 den Maschinenbauingenieur Josef Dillmann. Nach der Hochzeit ist unser Vater noch ein Jahr lang als Ingenieur in Duisburg tätig und anschließend eine kurze Zeit bei der Basalt AG in Linz beschäftigt, bevor er 1960 in die Firma Schulte eintritt und seinen Schwiegervater Willy und dessen Cousin Ferdinand unterstützt. 1962 begehen sie das 175-jährige Firmenjubiläum. Nach dem Tod unseres Großvaters Willy im Jahr 1968 führt unser Vater den Betrieb zusammen mit Ferdinand Schulte weiter.

200-jährige Jubiläum

1987 feiern sie mit ihren Familien und etwa 25 Mitarbeitern das 200-jährige Jubiläum und dürfen auf eine erfolgreiche Entwicklung der Firma in den letzten vier Jahrzehnten zurückblicken. Wichtige Baumaßnahmen sind in dieser Zeit durchgeführt worden: In den 1950-er Jahren wurde die Fassade des Hauptgebäudes neu gestaltet, 1968 die Haushalt- und Eisenwarenabteilung modernisiert, 1977 eine Sanitärausstellung mit Lagerräumen errichtet und 1985 eine neue Lagerhalle gebaut für Stab- und Formstähle sowie für Bleche und Rohre. Der Kundenkreis der Firma hat sich vergrößert; er reicht über den Kreis Ahrweiler hinaus, weit in den Westerwald hinein und umfasst lange Strecken rheinauf- und rheinabwärts. In der Palette des Angebots findet man Walzstahlprodukte, Drahtmaterial, sanitäre Einrichtungen und Heizungsbedarf sowie Kleineisenwaren aller Art, Haushaltwaren, Glas und Porzellan. Dazu kommen Öfen und Herde, Werkzeuge und Maschinen und ein großes Kugellagersortiment.